bei Lessessel

at lovese

Ein gewundener Ast liegt frei im Raum. Darauf ein Stapel Papier.
Auf den holzboden fällt der Schatten des Astes, der dessen Windungen betont. Im Hintergrund: in der Ecke ein schwarzer Ofen. darauf tehen Zeichnungen. In der linken Wand eine Tür, daneben eine Licht und Stromleiste. Vor der rechten Wand schweben Schraubgläser.
Der Ast // the branch
Klänge // sounds

(und 54 Spielkarten, Bleistift auf Papier, 15cm x 15cm)
etwa 400cm x 50cm x 70cm
2019

Unter Bäumen, begegnen Menschen einander und gestalten ihr soziales Miteinander. In manchen Ort steht noch immer eine Tanzlinde und markiert die Ortsmitte. Viele Lieder erzählen von Festen oder zweisamen Stunden im Schutze eines Baumes und selbst die Werbung greift dieses Motiv immer wieder auf.
Die Form dieses Astes ist ein wundervoller Spiegel dieser Gewohnheit: Seine Windungen laden ein, sich hineinzusetzen wie in einen Liebessessel und in seinem Schutz miteinander oder sich selbst ins Gespräch zu kommen. Die Spielkarten unterstreichen diese Aufforderung und machen deutlich, dass diese Arbeit berührt werden soll. Die Karten zeigen eine Komposition aus 54 illustrierten Fragen, die dazu einladen, sich selbst oder ein’er Gesprächspartner’in wertschätzend zu begegnen.
Beim Griff nach den Karten bekommt die Besucher’in zugleich eine Resonanz vom Baum: jede Berührung wird akkustisch verstärkt. Ob eins ihn streichelt, sich anlehnt oder auf dem Ast Platz nimmt: Das Holz antwortet und hat dabei erstaunlich vielfältige Töne. Besucher’innen entdeckten hier nicht nur den Klang des Astes, sondern kamen durch das Instrument in ein nonverbales Gespräch miteinander.


Die Fragen:

was inspiriert Dich?
womit beschäftigst Du Dich zur Zeit?
was ist Dir egal?
wie bewältigst Du Deine Vorhaben?
was teilst Du mit wem?
wie misst Du Dich an anderen?
wie gehst Du mit Erfolg um?
wie setzt du dich durch?
was wäre eine gute Nachricht?
wie schützt Du Dich?
wie gehst Du mit Herausforderungen um?

was interessiert Dich?
worüber denkst Du nach?
verstehst Du mit dem Kopf oder Herz?
welche Erkenntnis schmerzt Dich?
was brauchst Du, um zu lernen?
wie gehst Du mit Personen um, denen Du überlegen bist?
wie können andere Dich begleiten?
handelst Du fair?
wo engen Du selbst oder soziale Regeln Dich ein?
wo engen Ängste und Sorgen Dich ein?
wann leitet Dich Dein Verstand?

was berührt Dich?
wie fühlst Du Dich?
was liebst Du?
wie bist Du glücklich?
wie gehst Du mit Enttäuschung um?
gibt es etwas, dass Du bereust oder betrauerst?
woraus schöpfst Du Kraft?
wovon träumst Du?
wie gehst Du mit Ungewissheit um?
wie verbringst Du gerne Zeit mit Freund_innen?
wo fühlst Du Dich geborgen?

was erdet Dich?
wie geht es Dir?
wie entscheidest Du?
wie bereitest Du Dich auf Prüfungen vor?
was brauchst Du, damit es dir gut geht?
was tust Du, wenn es Dir schlecht geht?
was hast Du zu geben?
bist Du geduldig?
wie wirst Du gut in etwas?
wirst Du gerecht belohnt?
wann bist Du wohlhabend?

möchtest Du etwas erzählen?
was willst Du?
wie siehst Du die Welt?
was bringst Du in diese Welt?
wie setzt Du Grenzen?
wie entwickelst Du Dich weiter?
handelst Du nach Deiner Überzeugung?
an welchen Werten orientierst Du Dich?
wann bist Du in Deiner vollen Kraft?
wann bist Du ganz bei Dir selbst?

Wood, oil, contact microphone, amplifier
(and 54 playing cards, pencil on paper, 15cm x 15cm)
approx. 400cm x 50cm x 70cm
2019

Under trees, people meet each other and create their social togetherness. Until today in some villages, a dance linden tree marks the center of the village. Many songs tell of celebrations or hours spent together under the protection of a tree, and even advertising picks up on this motive quite regularly.
The shape of this branch is a wonderful reflection of this habit: its twists and turns invite you to sit down in it like in a love seat and to talk to each other or to yourself in its protection. The playing cards underline this invitation and make it clear that this work is meant to be touched. The cards show a composition of 54 illustrated questions that invite the visitor to encounter himself or a conversation partner in an appreciative way.
When reaching for the cards, the visitor also receives a resonance from the tree: every touch is acoustically amplified. Whether one strokes it, leans against it or takes a seat on the branch: The wood responds and has an astonishing variety of sounds.

Visitors not only discovered the sound of the branch, but also entered into a non-verbal conversation with each other through the instrument.


The questions:

What inspires you?
what are you occupied with at the moment?
what do you not care about?
how do you manage your projects?
what do you share with whom?
how do you measure yourself against others?
how do you deal with success?
how do you assert yourself?
what would be a good message?
how do you protect yourself?
how do you deal with challenges?

what interests you?
what do you think about?
do you understand with your head or with your heart?
which realisation hurts you?
what do you need to learn?
how do you deal with people you are superior to?
how can others accompany you?
do you act fairly?
where do you yourself or social rules restrict you?
where do fears and worries limit you?
when does your mind guide you?

what touches you?
how do you feel?
what do you love?
how are you happy?
how do you deal with disappointment?
is there something you regret or mourn?
what do you draw strength from?
what do you dream about?
how do you deal with uncertainty?
how do you like to spend time with friends?
where do you feel safe?

what grounds you?
how are you?
how do you make decisions?
how do you prepare for exams?
what do you need to feel good?
what do you do when you feel bad?
what do you have to give?
are you patient?
how do you become good at something?
are you justly rewarded?
when are you prosperous?

do you want to tell something?
what do you want?
how do you see the world?
what do you bring into this world?
how do you set boundaries?
how do you develop yourself?
do you act according to your convictions?
which values do you orientate yourself by?
when are you in your full power?
when are you completely yourself?